Die therapeutische Gesellschaft. Von Wohl- und Unwohlgefühlen in der Gegenwartskultur
In den letzten Jahren spielte der „Wellness-Boom“ eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft. Der Imperativ, entspannen und genießen zu sollen, hat neue Vorstellungen von „normalen“ und „a-normalen“ Empfindungen hervorgebracht. Neue Pathologien sind entstanden: Gefühle der Erschöpfung, der Angst und der Traurigkeit werden heute als „burn–out“ und als Zivilisationskrankheit definiert. Die wachsende Verbreitung dieser Diagnosebilder, die mit Blick auf die Statistiken auch als „neue Frauenleiden“ bezeichnet werden könnten, wird als Problem der Postmoderne diskutiert. Das Forschungsprojekt will diesem Phänomen auf den Grund gehen und dabei den Gender-Aspekt kritisch hinterfragen. Eine internationale Forschungskooperation ist geplant.
Elisabeth Mixa arbeitet als freie Wissenschaftlerin in Wien. Sie ist Soziologin und Wissenschafts-Coach und ging bereits in verschiedenen Forschungsprojekten dem Thema Wellness nach.