Foto: design TOP 100
»zu Lilly Reich«
Ausstellung im Foyer des Hessischen Werkbunds vom 25. Juli bis 15. August 2020
Ein Projekt von Sonja Müller und Cornelia Falkenhan
Lilly Reich (1885 – 1947) war Möbeldesignerin, Schaufensterdekorateurin, Modedesignerin, Messegestalterin.
1920, vor genau 100 Jahren, wird sie als erste Frau in den Vorstand des Deutschen Werkbunds berufen.
Von 1924 bis 1926 lebt Lilly Reich in Frankfurt. Hier begegnet sie Mies van der Rohe und arbeitet in der Folge mit ihm zusammen. Berühmtheit erlangt hat sie vor allem aufgrund dieser Verbindung, beruflich wie privat.
Die Hommage an Lilly Reich in den Räumen des Werkbund Hessen hingegen lenkt den Blick auf das frühe Schaffen der jungen Designerin: Ihre Aktivitäten im Werkbund, die Ausstellungsgestaltungen für die Frankfurter Messe, die Ateliers für Mode und Design in Berlin und Frankfurt in den zwanziger Jahren.
Weitere Informationen: https://www.deutscher-werkbund.de/zu-lilly-reich/
Das Projekt wird gefördert vom Frauenreferat der Stadt Frankfurt und maecenia.
Eröffnung der Ausstellung: Samstag, 25. Juli 2020, 18 Uhr.
Die Ausstellung ist vom 25. Juli bis zum 15. August 2020 zu sehen.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 15.30 bis 18.30h
Es wird darum gebeten, nur einzeln oder zu zweit einzutreten. Die Installation ist von außen einsehbar.
Filmplakat
Filmstart „Jenseits des Sichtbaren – Hilma af Klint“
Premiere des Dokumentarfilms „Jenseits des Sichtbaren – Hilma af Klint“ mit anschließendem Filmgespräch in Anwesenheit der Regisseurin Halina Dyrschka. Dieses Gespräch wird von maecenia unterstützt.
1906 malt die Schwedin Hilma af Klint ihr erstes abstraktes Bild, Jahre vor Kandinsky, Mondrian und Malewitsch: Die Erfinderin der Abstraktion war eine Frau. Verkannt und verschwiegen wird Hilma af Klint heute als Pionierin der Abstraktion gefeiert. So erschüttert ihr überwältigendes Werk Jahrzehnte nach ihrem Tod die Kunstwelt. Denn der Skandal war groß, als das MoMA in New York 2012 die Ausstellung INVENTING ABSTRACTION eröffnete, ohne die Werke af Klints: man leugnete einfach ihre Existenz. Aber die darauffolgende erste Retrospektive von Hilma af Klints Oeuvre in Europa sorgte für einen Aufschrei: „Die Kunstgeschichte muss umgeschrieben werden“!
Bild: MUTTERLAND
Filmvorführung "Mutterland"
Es gibt eine weitere Gelegenheit, den Dokumentarfim "Mutterland" zu sehen:
MUTTERLAND, Deutschland 2019, 92 Minuten
Dokumentarfilm von Uschi Madeisky und Dagmar Margotsdotter
"In West-Sumatra, Indonesien, befindet sich die Heimat der Minangkabau. Mit mehreren Millionen bilden sie die größte matriarchale Gesellschaft der Welt. Sie leben nach dem Adat, dem mütterlichen Naturrecht – in friedlichem Zusammenleben mit dem Islam. Haus, Hof und Land liegen bei ihnen in den Händen von Frauen. Der Film erzählt vom Alltag aus der Perspektive der 33-jährigen Yelfia Susanti, die es versteht, mit ihrem großen Klan für Ausgleich und ein gutes Leben für alle zu sorgen."
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=cteE28o-APA
Die Öffentlichkeitsarbeit für den Film wird von maecenia unterstützt.
Filmpremiere von MUTTERLAND
MUTTERLAND, Deutschland 2019, 92 Minuten
Dokumentarfilm von Uschi Madeisky und Dagmar Margotsdotter
"In West-Sumatra, Indonesien, befindet sich die Heimat der Minangkabau. Mit mehreren Millionen bilden sie die größte matriarchale Gesellschaft der Welt. Sie leben nach dem Adat, dem mütterlichen Naturrecht – in friedlichem Zusammenleben mit dem Islam. Haus, Hof und Land liegen bei ihnen in den Händen von Frauen. Der Film erzählt vom Alltag aus der Perspektive der 33-jährigen Yelfia Susanti, die es versteht, mit ihrem großen Klan für Ausgleich und ein gutes Leben für alle zu sorgen."
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=cteE28o-APA
Die Öffentlichkeitsarbeit für den Film wird von maecenia unterstützt.
Foto Barbara Heller
Darmstädter Musikpreis 2019 für Barbara Heller
maecenia gratuliert der Komponistin Barbara Heller zur Verleihung des Darmstädter Musikpreises 2019.
Die Stiftung förderte den 2016 veröffentlichten Film "Unterwegs in der Musik - Die Komponistin Barbara Heller" von Lilo Mangelsdorff.
Tanja Rubio
Foto: copyright Tania Rubio
Die Mexikanerin Tania Rubio wird Composer in Residence
Zum vierten Mal seit 2009 vergibt das Archiv Frau und Musik in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK), Institut für zeitgenössische Musik (IzM), sein dreimonatiges internationales Arbeitsstipendium "Composer in Residence". Es wird unter anderem von der Stiftung maecenia gefördert.
57 Komponistinnen aus über 28 Ländern bewarben sich dieses Jahr. Tania Rubio (31) aus Mexiko überzeugte unter anderem mit ihren originellen und vielseitigen Kompositionen die Jurymitglieder.
Tania Rubio hat Ende Juli 2019 die Arbeitsphase in Frankfurt am Main begonnen. Sie komponiert während ihres Aufenthalts ein neues Werk und übt es mit Studierenden der HfMDK ein. Zudem erarbeitet eine Schulklasse des Schulprojekts „Response“ der HfMDK unter ihrer Anleitung eine musikalische Antwort auf eines ihrer bestehenden Werke. Begleitet wird sie hierbei von der Response-Teamerin Nicola Vock, freiberufliche Kontrabassistin. Die Werke werden am 17. Oktober 2019 um 19 Uhr bei einem Porträtkonzert in der HfMDK zum Abschluss des Frankfurt-Aufenthalts aufgeführt.
Online-Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 3. August 2019
Foto: Enrico Marinelli
Die GELD-Pilgerreise (Nachholtermin vom 14.11.2018)
Acht Wochen lang war die Künstlerin Anna Poetter, teilweise begleitet vom Schweizer Filmemacher Heinz Gubler, als Geld-Pilgerin von Zürich über viele Stationen nach Frankfurt unterwegs. Gereist ist sie per pedes und per Anhalter, mit dem Zug, dem Frachtschiff und dem Geldtransporter sowie mit der Zollinspektion Lindau. Geschlafen hat sie im Zelt, im Tresorraum, im Brenners Park Hotel in Baden-Baden und in einer Flüchtlingsunterkunft. Ihre Dauerperformance mit Pilgermantel und Handwagen galt dem Phänomen des Geldes und ist der dritte Teil der Trilogie „Ofrenda“, in der sich Poetter mit der Bedeutung von „Opfer“ in unserer Gesellschaft befasst. In diesem abschließenden Projekt geht es um das „Allerheiligste“: Geld. Neben vielen Interviews mit ExpertInnen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt waren ihr dabei die Momente spontaner Interaktionen mit Menschen wichtig. Zwischen den Filmausschnitten wird Anna Poetter von ihren Erlebnissen und Erkenntnissen berichten, und die Zuhörer sind eingeladen, mit ihr in Dialog zu treten.
Die GELD-Pilgerreise wurde 2014 von maecenia gefördert, ebenso die Ausstellung „Brot und Spiele # Church of Money“ im Oktober 2017 im House of Finance an der Goethe-Universität.
Dieser Abend ist eine Kooperation mit der GLS-Bank.
Um Anmeldung wird gebeten bei www.gls.de unter Aktuelles – Alle Termine – Veranstaltungsort Frankfurt.
Anna Poetters Arbeiten sind multimedial und installativ. Die ausgebildete Schauspielerin, die seit 2015 Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg studiert, inszeniert Performances mit theatralen Elementen und raumspezifische Installationen mit Objekten und zeitbasierten Medien. Seit 2015 studiert sie Bildhauerei bei Prof. Ottmar Hörl an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und erhielt 2018 den Meisterschülerin-Titel.
Heinz Gubler ist nach seiner Theaterregieausbildung in London als Regisseur und Lehrbeauftragter für Theater und Film tätig. Neben Theaterstationen in London und der Schweiz führten ihn Aufträge auch nach Frankfurt an das Schauspiel Frankfurt und die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. In Zürich leitet er mit „Gubcompany“ ein eigenes Theater und engagiert sich darüber hinaus in vielen freien multimedialen Projekten. So dokumentierte er auch Anna Poetters Pilgerreise mit seiner Kamera.
Im Körper dieser Baby Dolls befindet sich ein Audiomodul, das ein Fragment der Biografie einer drogenabhängigen Frau hören lässt.
Foto: Lies de Wolf
THIS BABY DOLL WILL BE A JUNKIE - Kunst und Forschung: Projektbericht über Abhängigkeiten und Gewalträume
Der Anteil der Frauen an der Gesamtzahl der Drogenabhängigen in den verschiedenen europäischen Ländern liegt zwischen 4 und 14 Prozent. Juristisch und gesellschaftlich gilt er als unerheblich und als ein „vernachlässigbares Phänomen“. In Frauengefängnissen werden circa 65 Prozent der inhaftierten Frauen als drogenabhängig registriert. Seit 1997 realisiert Ulrike Möntmann mit PartnerInnen aus Kunst, Wissenschaft und Politik mehrjährige Kunstprojekte mit weiblichen Junkies in verschiedenen west- und osteuropäischen Gefängnissen und Therapie-Einrichtungen. Ihre künstlerische Praxis verbindet sich mit Forschung und geht den komplexen Fragen nach, die sich während der Zusammenarbeit mit den betroffenen Frauen, den BetreuerInnen und Verantwortlichen in den Institutionen und bei dem interdisziplinären Austausch mit ExpertInnen der Humanwissenschaften gestellt haben. Ulrike Möntmanns Buch versammelt und ordnet das vielfältige Material, berichtet von Lebensläufen sowie von Ausstellungen in Kunst- und Kulturräumen und Interventionen im öffentlichen Raum.
Ulrike Möntmann und Antje Langer diskutieren an diesem Abend über die Arbeit mit drogenabhängigen Frauen, über künstlerische Forschung und zeigen Bilder aus der Projektarbeit.
Die Publikation zu diesem Projekt wurde 2018 von maecenia unterstützt. Dieser Abend ist eine Kooperation mit der Evangelischen Akademie Frankfurt.
Ulrike Möntmann studierte visuelle Kommunikation in Bielefeld und Design und Skulptur in Amsterdam. Neben Lehrtätigkeiten an verschiedenen Kunsthochschulen in den Niederlanden ist sie regelmäßig Gastdozentin unter anderem in Wien, Zürich und Siegen. Sie lebt und arbeitet in Amsterdam.
Prof. Dr. Antje Langer ist Professorin für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Geschlechterforschung am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Paderborn. Sie verfasste das Buch „Klandestine Welten. Mit Goffman auf dem Drogenstrich“, Frankfurt am Main 2003.
Petra Mattheis bei ihrer Ausstellung im Museum der Bildenden Künste Leipzig 2017
Foto: regentaucher.com
Shark Weeks - Become a Menstruator
Menstruation ist etwas Alltägliches in unserem Leben. Dennoch ist sie bis heute in fast allen Kulturen immer noch ein Tabuthema und wird meist negativ dargestellt oder ignoriert. Die Künstlerin Petra Mattheis fügt dem Thema hingegen positive Bilder und Worte hinzu. Sie plädiert dafür, den Körper in allen seinen natürlichen Prozessen anzunehmen und auch die öffentliche Wahrnehmung zu verändern. 2013 startete sie ihr künstlerisches Projekt „Become a Menstruator”, kurz BAM. Mattheis entwickelte aus ihren Recherchen zum monatlichen Blut Text- und Bildmotive. Auf der Projekt-Webseite www.becomeamenstruator.org lassen sich unter anderem in Do-it-Yourself-Methode Vorlagen für Stempel ausdrucken und nachbauen. Ihr Manifest „28 Days to overcome menstrual taboo“ wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Bei ihrem Königinnenweg berichtet Petra Mattheis von ihrem Langzeitprojekt und der Verbindung von Kunst und Aktivismus. Dabei sind auch einige ihrer Werke, Hochdrucke aus der BAM Print Serie, zu sehen.
Die Ausstellung kann bis Sonntag, 24. Februar 2019, besichtigt werden.
Petra Mattheis wurde in Nordrhein-Westfalen geboren, menstruiert seit 1978 und lebt in Leipzig. Sie studierte Freie Bildende Kunst an der Akademie für Bildende Künste in Mainz und machte ihren Meisterschülerinnenabschluss an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Die Serie BAM Prints besteht aus je einem Hochdruckmotiv für jedes ihrer fruchtbaren Jahre, die Auflagenhöhe entspricht den Perioden des jeweiligen Jahres. Es ist mittlerweile eine Serie von 41 Motiven, das sind umgerechnet 5,5 Jahre tägliches Bluten.
Portrait von Anne Lister (1791-1840)
Quelle: Calderdale Leisure Services, Shibden Hall, Halifax (Großbritannien)
Wege zu Anne Lister
„Die Frauen lieben mich und haben mich immer gemocht und keine hat mich je abgewiesen“, schrieb Anne Lister 1816 und verführte auch noch zweihundert Jahre später Angela Steidele zu einer „Erotischen Biographie“ („Anne Lister“, 2017). Ferne Länder reizten die freizügige Tagebuchautorin nicht weniger als Frauen. Mit ihrer letzten Geliebten, Ann Walker, reiste sie nach Russland, fuhr im Pferdeschlitten auf der zugefrorenen Wolga 2.000 Kilometer bis zum Kaspischen Meer, überwand den Großen Kaukasus und starb dann unerwartet auf einer Bergtour in Georgien. Für ihre Biographie begab sich Angela Steidele zusammen mit ihrer Frau auf Spurensuche nach Russland, Georgien und Aserbaidschan. Aus dieser Recherche entstand ein verblüffender literarischer Werkstattbericht der Biographin, der die Abenteuer von Anne Lister und Ann Walker im Spiegel ihrer Erlebnisse erzählt („Zeitreisen. Vier Frauen, zwei Jahrhunderte, ein Weg“, 2018). Über ihre Wege nicht nur zu Anne Lister wird Angela Steidele so unterhaltsam wie fesselnd berichten.
Angela Steidele, geboren 1968, erforscht und erzählt historische Liebesgeschichten. Sie veröffentlichte unter anderem „In Männerkleidern. Das verwegene Leben der Catharina Linck alias Anastasius Rosenstengel, hingerichtet 1721“ (2004; Gleim-Literaturpreis), „Geschichte einer Liebe: Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens“ (2010), „Rosenstengel. Ein Manuskript aus dem Umfeld Ludwigs II.“ (2015; Bayerischen Buchpreis, Shortlist Alfred-Döblin-Preis). Nach „Anne Lister“ und „Zeitreisen“ wird eine „Poetik der Biographie“ (2019) Angela Steideles Trilogie zu biographischem Schreiben abrunden. Sie schreibt, singt und gärtnert in Köln.