Hinweis: Der Bewerbungsschluss für eine Projektförderung im Jahr 2023 war der 1. Februar 2023.

Eine neue Förderrunde der Stiftung wird es leider nicht geben. Die Stiftung maecenia ist seit 2014 eine Verbrauchsstiftung und wird im Jahr 2025 ihre Pforten schließen.

Die Stiftung maecenia fördert 2023 und 2024 sieben Projekte, die sich mit der Lebenssituation von Frauen heute befassen. Stichworte: Flucht und Migration, Mutterschaft und neue Familienmodelle, sowie Widerstand gegen diktatorische Regime in Zeiten bedrohter Meinungsfreiheit durch neue digitale Technologien, wie der künstlichen Intelligenz. Sie feiern aber auch die Kreativität von Frauen und setzen den blinden Flecken in der Medizin- und Musikgeschichte etwas entgegen.

Projects

Filmstill: Emilie Girardin & Jannik Tesch.

 

DIE EINE TANZT, DIE ANDERE NICHT

Antragstellerin:  Emilie Girardin, Hamburg
Art des Projektes:  Post-Produktion Spielfilm (80min)
Fördersumme:  € 7.000,-

Der hybride Spielfilm „Die Eine tanzt, die Andere nicht“  begleitet zwei junge migrantische Frauen zwischen Realität und Fiktion, die mit dem Thema der Mutterschaft konfrontiert sind. Anhand von Autofiktion und im Kollektiv entwickelten Dialogen werden Fragen der reproduktiven Gerechtigkeit sowie von queeren Familienmodellen erforscht.

 

Filmstill

ROSA

Antragstellerin:  Ayla Güney, Halle
Art des Projektes:  Dokumentarfilm
Fördersumme:  € 7.000,-

"ROSA" (AT) nähert sich zivilgesellschaftlichem Engagement – den Menschen, die einfach „nur etwas Gutes tun“ wollen.  Anhand des aktivistischen Kollektivs ROSA, das sich für Frauen auf der Flucht an der EU-Außengrenze einsetzt, fokussiert der Film die Ambivalenz von Solidarität in Zeiten, in denen klar ist: Keine Hilfe ist auch keine Option.

 

Filmstill

IN THE LIGHT OF DARKNESS

Antragstellerin:  Koel Sen, Mumbai / Berlin
Art des Projektes:  hybrider Dokumentarfilm /Visual Arts
Fördersumme:  € 7.000,-

Koel Sen ist eine Filmemacherin und Künstlerin mit Sitz in Mumbai, Indien. Als Absolventin des Film & Television Institute of India und von La Fémis, Paris, liegt Koel´s Arbeit an der Schnittstelle von Film und neuen Medien: Archiv- und selbst gedrehtes Filmmaterial wird mit Hilfe von Algorithmen und Computerprogrammierung bis auf die kleinsten Pixel manipuliert. Koel´s Filmarbeiten kreisen um Ideen, die von ihrer eigenen Politik des radikalen Feminismus und der Subversion beherrscht werden.

Mit ihrem aktuellen Langfilmprojekt wurde Koel als Artist-in-Residence an die Akademie der Künste der Welt in Köln und DOK Leipzig Film Industry 2022 eingeladen. Sie ist Teil der Doc Station bei Berlinale Talents 2023.

 

Bild: Laura-Marie Preßmar.

 

HAPPY BIRTHDAY TO ME! (2. Arbeitstitel)

Antragstellerin:  Ching-Wen Peng, Frankfurt am Main
Art des Projektes:  Theater
Fördersumme:  € 6.000,-

In diesem Projekt geht es um die Grenzen der Sprache.

Wie ist das Wetter in Frankfurt und Tokio? Was ist der Unterschied von Geburtstagstorten in Taiwan und Deutschland? Wenn wir über Torten oder das Wetter sprechen, wollen wir dann nicht eigentlich vermeiden, über etwas Wichtigeres zu sprechen? Wie können wir einen speziellen Sprachcode entwickeln, der erst in der zweiten und dritten Ebene verstanden werden kann, um  so Geschichten zu erzählen, über die wir öffentlich nicht sprechen können?

 

AM ANFANG WAR DIE KLIT

Antragstellerin:  Caroline Kirberg, Berlin
Art des Projektes:  experimenteller Kurzfilm von Bettina Hohorst & Alex Gerbaulet
Fördersumme:  € 6.000,-

Die Menschheit war bereits auf dem Mond als 1998 die wahre Form und Größe der Klitoris (wieder-) entdeckt wird. Wie konnte es dazu kommen, dass sie so lange verleugnet wurde? Auf der Suche nach sich selbst, macht dieser animierte Kurzfilm die Klitoris zur Hauptfigur einer humorvollen Auseinandersetzung mit ihrer Medizin-, Kultur- und Kunstgeschichte.

 

Illustration von Larissa Bertonasco

TANDEM

Antragstellerin:  Brigitte Helbling, Hamburg
Art des Projektes:  Sachbuch
Fördersumme:  € 4.400,-

Das Buchprojekt "TANDEM: In der Lehre bei Anke Feuchtenberger/In Class with Anke Feuchtenberger" ehrt die Lehre der Comickünstlerin und Professorin Anke Feuchtenberger, die nicht zuletzt über ihr Wirken an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW in Hamburg seit bald 30 Jahren das Gesicht des deutschsprachigen Comics maßgeblich geprägt und verändert hat. Mit 48 Beiträgen von ehemaligen Studierenden und einem schönen Gespräch mit Anke Feuchtenberger, in deutscher und englischer Sprache.

 

Foto: Sophia Hegewald

:INNEN

Antragstellerin:  Sophie-Justine Herr
Art des Projektes:  CD Produktion
Fördersumme:  € 2.600,-

Die Cellistin Sophie-Justine Herr setzt sich ein gegen die strukturelle Diskriminierung von Frauen im Bereich der klassischen Musik. So nahm Sie im April 2023 fünf Kompositionen im Carl-Bechstein-Saal des Casals Forums Kronberg auf für ein Album, welches ausschließlich von Frauen komponierte zeitgenössische Werke für Violoncello Solo enthält. Es enthält Werke von:

Elisenda Fábregas (*1955, Katalonien), Teresa Grebchenko (*1984, Polen), Younghi Pagh-Paan (*1945, Südkorea), Kaija Saariaho (1952-2023, Finnland), Judith Shatin (*1949, USA)

Die Sammlung spiegelt sowohl die Internationalität und kulturelle Diversität der Szene wider, als auch den bisherigen Lebensweg der Interpretin in Bezug auf die Neue und zeitgenössische Musik. Jedes der Werke berührt existentielle Themen, wie kulturelle Herkunft und Identifikation, Identität und Liebe, Natur- und Artenschutz, Klimawandel.

Im Zuge der Veröffentlichung sollen nicht nur CD und LP als physische Datenträger erscheinen, sondern auch ein informatives und inspirierendes Booklet. Die Sammlung stellt den Anfang einer Reihe dar, die Komponistinnen unserer Zeit stärken und der Szene insgesamt zu mehr Diversität verhelfen soll. Der Release-Termin ist am 8. März 2024, am Weltfrauentag.